Meine Tauchausbildung in Fuerteventura
*Taucher-Fachbegriffe sind am ende dieses Abschnitts erwähnt.
Nachdem ich mich übers Internet ein wenig informiert habe, habe ich mich entschieden meinen PADI Open Water Diver bei der Tauchschule Oceanworld zu machen. Die detailierten Kursinhalte sind beispielsweise auf Tauchet.net beschrieben. Der Kurs kostet 350€ und das Lehrmittel weitere 49.90€, bei diesem Preis ist dann alles inklusive (Leihausrüstung, Flaschenfüllungen, Transfer mit dem Boot zum Tauchgebiet etc.).
Die Kurse beginnen jeweils am Dienstag, nachdem ich am Montag gelandet bin, habe ich sofort die Tauchschule aufgesucht um mich einzuschreiben, das Lehrmittel "Open Water Diver Manual" habe ich bereits gekriegt damit ich auch sofort mit dem lernen beginnen kann.
Am Dienstag gings dann auch gleich los. Der erste Tag enthielt etwas Theorie und einen Pool-Tauchgang bei welchem ich lernte mein Lungenautomaten auszublasen, meine Taucherbrille zu entfluten und meinem Buddy* Luft zu geben oder ihm/ihr Luft zu bekommen über die sekundäre zweite Stufe.
Am Mittwoch beim zweiten Pool-Tauchgang habe ich zur Wiederholung nochmals die Taucherbrille abgezogen und dann wieder angezogen und geleert. Weiter haben wir die Tarierungsübung* Flossenspitzenbalancieren gemacht, dabei legt man sich Flach auf den Boden und füllt seine Tarrierweste jeweils in ausgeatmetem Zustand mit 2 kleinen Stössen. Bei diesem Vorgang beginnt man mit dem Oberkörper langsam zu steigen, die Flossen sollten aber auf dem Boden bleiben. Falls man zu viel steigt muss man wieder ein wenig Luft aus dem Jacket lassen. Danach sind wir austariert ein bisschen im Pool rumgeschwommen. Nach einer Wechsel-Atmungs-Übung musste ich als letzte Übung dann auf dem Grund mein Jacket inklusive Flasche aus und wieder anziehen.
Der dritte Tauchgang bzw. der erste richtige Tauchgang hatte ich am Donnerstag, dieser war nun endlich im Meer. Dabei konnte ich auch bereits ein bisschen Fische beobachten. Da Ebbe war, konnten wir bis zum Riff runter, war zwar auch etwas tiefer als in dieser Phase der Ausbildung üblich, aber ich habe mich scheinbar gut angestellt bei den Übungen. Zuerst hatte ich ein wenig Problem mit dem Druckausgleich, aber nach ca. 7 Minuten Üben auf 3 Meter gings dann gut weiter runter. Das Wetter war nicht ideal, aber ab 5m unter der Oberfläche war es kaum noch zu spüren. Nur die An- und Rückfahrt mit dem Schlauchboot war nicht so gemütlich, aber was zählt ist ja das tauchen. Das tarieren hatte ich bereits besser im Griff als ich erwartet habe. Es ist interessant wie einige Fische neugierig sind und sofort schauen kommen. Leider atme ich noch viel zu schnell, nach ca. 25 min hatte ich meine Flasche bereits leer (also natürlich auf 50 Bar ...). Beim Auftauchen hatte ich leichten Drehschwindel, aber ich habe die Orientierung am Seil gesucht und der Schwindel ging rasch vorbei.
Der zweite Tauchgang im Meer war am Freitag, diesmal gings schon um 09.30 los, das Wetter war deutlich besser als am Donnerstag. Nun war auch Flut und wir kamen mit dem Schlauchboot recht gut raus. Nun heute musste ich einige Übungen machen, dazu gehört das Wiedererlangen des Atemreglers, fluten und leeren der Maske und zum Schluss Maske ausziehen und eine Minute schwimmen ohne Maske. Leider habe ich das letze noch nicht wirklich hingekriegt, hab mich Verschluckt und musste husten ... Nach 2 Versuchen habe ich es aufgegeben und wird haben und noch ein wenig umgeschaut. Tja klappt wohl beim nächsten Mal wenn wir ein Stück weniger tief gehen. Danach folgte natürlich ein interessanter Spass-Tauchgang bei welchem mir der Tauchlehrer auch zwei gut versteckte Engelhaie gezeigt hat.
Da die Fische auch mal frei haben müssen, fand am Samstag kein Tauchgang statt.
Der für am Sonntag vorgesehene Tauchgang habe ich aufgrund Schnupfen abgesagt, stattdessen habe ich am Sonntag die Theorieprüfung geschrieben. Da der Wellengang ziemlich stark war, wären wir wohl auch nicht rausgefahren wenn ich fit gewesen wäre. Leider war aufgrund meines Schnupfens und der starken Wellen bis am Mittwoch nichts mehr mit tauchen.
Am Mittwoch sind wird dann ans kleine Riff gefahren und haben einen Tauchgang zum grossen Muränen-Riff gemacht. Dabei waren wir auf einer maximalen Tiefe von 26 Meter und hatten insgesamt 35 Minuten Grundzeit*, dies war nur dank dem Tauchcomputer möglich, mit der Wheel-Version des RDP könnten zwar Multi-Level-Tauchgänge geplant werden, aber ich besitze nur die Tabellen-Version des RDP. Wie es der Name des Riffs schon verrät haben wir einige Muränen gesehen. Besonders eindrucksvoll war auch ein Fischschwarm von tausenden von Fischen welcher und plötzlich umgab.
Ebenfalls sehr eindrucksvoll war dann eben die Kante des grossen Muränen-Riffs welche wir dann hinaufschwammen, ein riesiger Fels und man kann schwerelos einfach neben diesem hinaufschweben. Nach dem Auftauchen hat mich mein Tauchlehrer darauf aufmerksam gemacht dass ich nun das dritte Mal mit Nasenbluten auftauche, gut dass ich das bisher nichts davon bemerkt habe ;-)
Meinen letzten Ausbildungstauchgang hatte ich am Donnerstag, dabei konnte ich auch einige Unterwasserfotos machen. Nun bin ich PADI Open Water Diver ;)
Am Freitag habe ich dann ein letzter Tauchgang gemacht welcher nicht mehr zur Ausbildung gehörte. Dabei habe ich ebenfalls nochmals ein paar Bilder gemacht, aber irgendwie waren diesmal nicht so viel gute dabei wie beim Tauchgang am Donnerstag. Irgendwie hatte ich diesmal auch mehr Stress mit dem tarieren als sonst und habe meine Luft zu schnell verbraucht.
*
PADI = Professional Association of Diving Instructors
Buddy = TauchpartnerIn
Tarrieren = Im Wasser schweben, weder sinken noch steigen
Grundzeit = Zeit vom Abtauchen bis zum Sicherheitsstopp
RDP = Recreational Dive Planer, Tauchgangplaner um Blut-Stickstoffgehalt zu kontrollieren.