Für mich ging dieser Samstag um 05:50 los, in Fahrgemeinschaften machten wir uns auf in Richtung Kandersteg. In Kandersteg angekommen, ging es zuerst zu einer wärmenden "heissen Schoggi" wo wir dann auch unser "Eistauch-Guide-Leinenführer-und-Dreieckinseisschneider" Bernhard getroffen haben. Bernhard ist ein alter Hase was Eistauchen angeht und kennt die wichtigen Details. Beim trinken der Schoggi erklärt er uns auf was es ankommt, es gibt fürs Eistauchen ein paar Spezialitäten die zu beachten sind, ausserdem werden die Leinensignale erklärt. Beispielsweise werden die Flaschenventile beim Eistauchen ganz aufegschraubt und werden nicht auf und wieder eine Umdrehung zugeschraubt wie beim normalen Tauchen. Wenn ein Team im Wasser ist, ist das nächste Team bereits zum tauchen bereit an der Einsteigsstelle. Das danach tauchende Team ist also zugleich Sicherungstaucher, welches in einem Notfall auch ins Wasser könnte.
Am See angekommen war für uns vorbereiten des Equipments und umziehen angesagt. Währenddessen hat Bernhard mit seiner Motorsäge ein Dreieck in das ca 40cm dicke Eis gesägt. Danach wurden Teams gebildet, ich war gerade im ersten Team, welches ins Eiswasser durfte. Natürlich habe ich meine GoPro Hero dabei, diesmal auch mit Unterwasser-Linse und anstatt an der Flasche am Kopf montiert.
Der erste Tauchgang unter dem Eis war sehr gemütlich, es war sogar wärmer als ich dachte. Knapp unter der Eisschicht ist die Wassertemperatur um 0°C etwas tiefer um 4°C, mit dem Trockenanzug spürt man diese Kälte in der ersten Linie im Gesicht, erst nach einer gewissen Zeit drückt die Kälte am Körper durch. Da wir beim Eistauchen aber nie solange im Wasser sind hatte ich ganzzeitig genug warm. Auch meine "Halbtrocken" GNT-Handschuhe gaben genug warm und kann diese ich fürs Eistachen als definitiv geeignet erklären.
Nach einem ruhigen Tauchgang hat sich dann zum Abschluss, als wir bereits neben dem Ausstieg waren, für mich noch richtig Stress ergeben. Mein Hauptautomat vereiste und hat somit von einer auf die andere Sekunde abgeblasen. Durch die schnell ausströmende Pressluft konnte ich etwa noch soviel sehen wie wenn man in einem Whirlpool tauchen würde. Ich glaube seit meiner OWD-Ausbildung war ich nun das erste mal wieder richtig im Stress und schon fast nahe an Panik ... Da ich nicht wirklich ruhig blieb, war es meinem Buddy auch nicht möglich mir das Flaschenventil zuzuschrauben. Aufgrund der Tatsache das wir nur in ca 1-2 Meter Tiefe waren, entschied ich mich aufzutauchen (oder war das instinktiv und dumm??). Das Auftauchen beim Eistauchen ist halt nicht ganz einfach ... mit Eis über dem Kopf... Zum Glück fand ich aber sofort der Ausstieg.
Bei einem Rückblick auf das Eistauchen kann ich sagen, es ist wunderschön und ich würde es wieder machen. Die Farben und Spiegelungen die man sieht sind unbeschreiblich, auch die Fotos und das Video können den Eindruck den man hat nur begrenzt wiedergeben.
Auch war besonders der zweite Tauchgang, troz Stress, eine gute Erfahrung, ich muss wiedermal etwas mein Stressmanagement trainieren um in solchen Situationen richtig zu reagieren - im Meer oder im wärmeren See hät ich das vielleicht. In der Theorie ist das einfach, aber um in der Praxis IMMER richtig zu handeln muss es fortlaufend trainiert werden.
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