Sonntag, 20. März 2011

Tauchcomputer Uemis SDA

Vergangene Woche bin ich im Schweizer Autkionsportal ricardo.ch auf ein Angebot eines Uemis ZURICH SDA gestossen. Dieser moderne Tauchcomputer fasziniert mich schon einige Monate, aber war mir aber einfach bisher etwas der "Overkill". Sowohl was die Features aber auch was den Preis angeht hat dieser Computer ein überdurchschnittliches Niveau.

Da es sich aber um eine Auktion handelte, war der Preis niedriger als die Hälfte des Neupreises und für einen Computer mit Sender (Drucksensor für den Gasbehälter) völlig fair. Der Compi war bisher nie im Wasser und wurde von jemandem verkauft der das Tauchen aufgeben musste. Somit konnte ich nicht anders und musste das Hightech-Gerät ersteigern.




Dank dem OLED-Display welches während dem gesamten Tauchgang eingeschaltet bleibt, kann vom Uemis SDA ein deutlicher Mehrwert bei Nachttauchgängen erwartet werden. Die stetige Beleuchtung wirkt sich zwar negativ auf die Batterielaufzeit aus, ist aber für meine Bedürfnisse, mit einer Laufzeit von 10 Stunden, völlig ausreichend. Der Tauchcomputer verfügt neben dem USB-Anschluss auch über Solarzellen mit welchen der Akku bei Sonnenlicht geladen wird.

Am vergangenen Samstag habe ich mein ersten Testtauchgang mit dem SDA gemacht. Im Bielersee beim Tauchplatz Tüscherz Bahnhof sind wir auf 18 Meter abgetaucht. Der von uns gewählte Tauchplatz hatte ideale Bedingungen um diesen Tauchcomputer zu testen, oben trübe Suppe, ab 15 Meter dunkel aber eingermassen klar. Der Tauchcomputer war, wie erwartet, jederzeit gut ablesbar. Verglichen mit dem zweiten Tauchcomputer und dem Finimeter wurden Tiefe und Tankdruck korrekt angezeigt, aber auf dem SDA deutlich bequemer ablesbar.

Warnungen wie Tankdruck am eingestellten Limit können kurz per Tastendruck quittiert werden oder verschwinden nach einigen Sekunden wieder. Gewisse Warnungen, wie z.B. ein überschrittenes Tiefenlimit können nicht quittiert werden. (Details in der Betriebsanleitung http://www.uemis.com )

Nach dem Tauchgang können Tauchplatz und Buddy dem Tauchgang im Logbuch zugerdnet werden. Datenbanken über Buddy und Tauchplätze können bereits vorgängig direkt am Computer im MyUemis-Portal erfasst werden, Tauchplatzdaten lassen sich weiter mit Uemis DiveWorld ergänzen.

Das Synchronisationskonzept ist in meinem Augen ein grosses Pro, auf dem Pc muss weder Software noch ein Treiber installiert werden. Der SDA wird wie ein USB-Wechseldatenträger erkannt und die Synchronisation geschieht mittels einer auf dem Tauchcomputer liegenden Java-Applikation. So ist es nicht nur möglich auf dem eigenen Pc oder Mac zu synchroniseren sondern man kann auch an einem fremden Computer, z.B. im Internet-Cafe im Urlaub, seinen Tauchcomputer mit dem MyUemis-Portal synchroniseren.




Was ich mir von Uemis ZURICH noch wünschen würde, wäre eine Import/Export Funktion beim MyUemis-Portal, somit könnte ich meine früheren Tauchgänge und die Uemis Tauchgänge in einer Datenbank halten - egal ob alles in der MyUemis Datenbank im Internet oder auf meinem Computer im Diving Log 5.0.

Weiter wäre auch toll wenn MyUemis auch für Mobile-Geräte optimiert würde und somit dass Online-Logbuch auch auf Android oder iPhone übersichtlich dargestellt würde.

Dienstag, 1. März 2011

Eistauchen im Oeschinesee

Da ich seit einigen Monaten beim Sporttauchclub Delphin Bern dabei bin, komme ich nun auch dazu an speziellen Events teilzunehmen. Am 26. Februar 2011 war Eistauchen im Oeschinensee angesagt. Der Oeschinensee liegt auf 1578 m ü M und die Wahrscheinlichkeit das dieser im Februar zugefroren ist ist sehr gross.

Für mich ging dieser Samstag um 05:50 los, in Fahrgemeinschaften machten wir uns auf in Richtung Kandersteg. In Kandersteg angekommen, ging es zuerst zu einer wärmenden "heissen Schoggi" wo wir dann auch unser "Eistauch-Guide-Leinenführer-und-Dreieckinseisschneider" Bernhard getroffen haben. Bernhard ist ein alter Hase was Eistauchen angeht und kennt die wichtigen Details. Beim trinken der Schoggi erklärt er uns auf was es ankommt, es gibt fürs Eistauchen ein paar Spezialitäten die zu beachten sind, ausserdem werden die Leinensignale erklärt. Beispielsweise werden die Flaschenventile beim Eistauchen ganz aufegschraubt und werden nicht auf und wieder eine Umdrehung zugeschraubt wie beim normalen Tauchen. Wenn ein Team im Wasser ist, ist das nächste Team bereits zum tauchen bereit an der Einsteigsstelle. Das danach tauchende Team ist also zugleich Sicherungstaucher, welches in einem Notfall auch ins Wasser könnte.

Unser Equipment konnten wir mit der Gondelbahn und danach mit einem Pistenfahrzeug zum See transportieren lassen. Für uns selbst gabs eine Gondelbahnfahrt und danach einen gemütlichen Spaziergang an der Morgensonne.

Am See angekommen war für uns vorbereiten des Equipments und umziehen angesagt. Währenddessen hat Bernhard mit seiner Motorsäge ein Dreieck in das ca 40cm dicke Eis gesägt. Danach wurden Teams gebildet, ich war gerade im ersten Team, welches ins Eiswasser durfte. Natürlich habe ich meine GoPro Hero dabei, diesmal auch mit Unterwasser-Linse und anstatt an der Flasche am Kopf montiert.

Der erste Tauchgang unter dem Eis war sehr gemütlich, es war sogar wärmer als ich dachte. Knapp unter der Eisschicht ist die Wassertemperatur um 0°C etwas tiefer um 4°C, mit dem Trockenanzug spürt man diese Kälte in der ersten Linie im Gesicht, erst nach einer gewissen Zeit drückt die Kälte am Körper durch. Da wir beim Eistauchen aber nie solange im Wasser sind hatte ich ganzzeitig genug warm. Auch meine "Halbtrocken" GNT-Handschuhe gaben genug warm und kann diese ich fürs Eistachen als definitiv geeignet erklären.




Der zweite Tauchgang hat dann mit etwas Unruhe begonnen, meine Maske war irgendwie schief auf, was dazu führte dass dauernd Eiswasser reinlief. Das komplette lösen und neu Anziehen der Maske war echt ungemütlich, da das Eiskalte Wasser im Gesicht gerade einen Kopfschmerzschub auslöste, und irgendwie das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wurde. Somit entschied ich mich kurz zurück zur Einstiegsstelle zu tauchen und dort die Maske nochmals korrekt anziehen. Im Normalfall stellt dies unter Wasser kein Problem dar, aber heute war es einfach zu kalt. Bei diesem Tauchgang haben wir dann auch eine Forelle gesehen, welche sich in Ufernähe sehr gemütlich fortbewegte.

Nach einem ruhigen Tauchgang hat sich dann zum Abschluss, als wir bereits neben dem Ausstieg waren, für mich noch richtig Stress ergeben. Mein Hauptautomat vereiste und hat somit von einer auf die andere Sekunde abgeblasen. Durch die schnell ausströmende Pressluft konnte ich etwa noch soviel sehen wie wenn man in einem Whirlpool tauchen würde. Ich glaube seit meiner OWD-Ausbildung war ich nun das erste mal wieder richtig im Stress und schon fast nahe an Panik ... Da ich nicht wirklich ruhig blieb, war es meinem Buddy auch nicht möglich mir das Flaschenventil zuzuschrauben. Aufgrund der Tatsache das wir nur in ca 1-2 Meter Tiefe waren, entschied ich mich aufzutauchen (oder war das instinktiv und dumm??). Das Auftauchen beim Eistauchen ist halt nicht ganz einfach ... mit Eis über dem Kopf... Zum Glück fand ich aber sofort der Ausstieg.

Bei einem Rückblick auf das Eistauchen kann ich sagen, es ist wunderschön und ich würde es wieder machen. Die Farben und Spiegelungen die man sieht sind unbeschreiblich, auch die Fotos und das Video können den Eindruck den man hat nur begrenzt wiedergeben.

Auch war besonders der zweite Tauchgang, troz Stress, eine gute Erfahrung, ich muss wiedermal etwas mein Stressmanagement trainieren um in solchen Situationen richtig zu reagieren - im Meer oder im wärmeren See hät ich das vielleicht. In der Theorie ist das einfach, aber um in der Praxis IMMER richtig zu handeln muss es fortlaufend trainiert werden.